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Kriegsausbruch in Israel - Das sollten Reisende wissen

Kriegsausbruch in Israel - Das sollten Reisende wissen

Kriegsausbruch in Israel - Welche Rechte haben Reisende jetzt

💬 Was Du in diesem Beitrag erfährst:

🗒 Inhalt

    Seit Samstag wird die Welt erneut Zeuge eskalierender Konflikte in Israel. Infolge des Angriffs der palästinensischen Hamas werden bereits jetzt über 1.000 Tote beklagt. Ein Ende der Kämpfe ist nicht in Sicht. Israel hat mittlerweile den Kriegszustand ausgerufen.

    Die gewaltvollen Auseinandersetzungen haben auch auf den Flugverkehr gravierende Auswirkungen. Wir geben Dir einen Überblick, was für Reisende in die Region jetzt wichtig ist.

    Flugausfälle und Annullierungen: Ein Stillstand in der Luft

    Das Auswärtige Amt rät aufgrund der militärischen Auseinandersetzungen dringend von Reisen nach Israel und in die Palästinensischen Gebiete ab. Dazu heißt es auf der Website:

    “Seit dem Morgen des 7. Oktober 2023 kommt es zu gravierenden militärischen Auseinandersetzungen im Gebiet um den Gaza-Streifen mit Beschuss durch Raketen bis nach Tel Aviv und Angriffen auf die lokale Bevölkerung. Die Lage ist hoch volatil. Eine weitere Verschärfung der Lage, eine Ausweitung auf andere Gebiete des Landes und erhebliche Beeinträchtigungen des Flugverkehrs können nicht ausgeschlossen werden.

    Befolgen Sie daher unbedingt die Anweisungen der lokalen Sicherheitskräfte, verfolgen Sie Meldungen in Medien aufmerksam und beachten Sie dringend die Hinweise des Home Front Command, insbesondere zum Aufsuchen von Schutzräumen bei Raketenbeschuss.” 

    Im Angesicht des Konflikts haben Airlines weltweit reagiert – ein Großteil der Flüge nach Israel ist bis auf Weiteres annulliert. Fluggesellschaften wie Lufthansa, Air France, Emirates oder Ryanair haben ihre Verbindungen zum Flughafen Ben-Gurion in Tel Aviv gestrichen. 

    Für Reisende, die bereits einen Flug gebucht oder eine Reise in die Region geplant haben, führt das zurecht zu Unsicherheit, wie mit der aktuellen Situation umgegangen werden soll.

    Entschädigungsansprüche bei Verspätungen: Die rechtliche Perspektive

    Bereits am Samstag führte der Gewaltausbruch zu Flugverspätungen und Flugausfällen. Zahlreiche Flugzeuge änderten sogar während des Flugs nach Israel ihre Route und kehrten entweder zum Startflughafen zurück oder landeten an anderen Flughäfen. 

    Rechtslage bei Verspätungen und Ausfällen

    Im Normalfall haben Reisende ein Anrecht auf Entschädigung bei Flugverspätungen von über drei Stunden. Eine Ausnahme stellen außergewöhnliche Umstände dar. Kriegsgefahr oder der ausgerufene Kriegszustand – wie in diesem Fall - gehören dazu. Einen Anspruch auf Entschädigung wegen Flugstörungen kannst Du in diesem Fall nach Meinung unserer Experten folglich nicht geltend machen.

    Pauschalreisen und Kriegsausbruch: Deine Finanzen geschützt

    Im Falle eines Kriegsausbruchs oder bei Kriegsgefahr können sowohl Reiseveranstalter als auch Du als Reisender vom Vertrag zurücktreten. Der gesamte Preis der Reise muss in solchen Fällen erstattet werden, ohne dass zusätzliche Stornierungskosten anfallen. 

    Unserer Kenntnis nach haben viele Reiseanbieter ihren Kunden dies bereits angeboten. Wir empfehlen Dir, umgehend Kontakt zu Deinem Reiseveranstalter aufzunehmen, um Deine Reise zu stornieren und die Kosten erstattet zu bekommen.

    Individualreisen: Ein komplexeres Szenario

    Für diejenigen, die ihre Israel-Reise individuell – also ohne Reiseveranstalter – gebucht haben, könnte die Situation etwas komplizierter sein. Denn: Finden Flüge statt und sind Hotels geöffnet, könnten Fluggesellschaften oder Hotels theoretisch argumentieren, dass ihre Dienstleistung verfügbar ist und somit kein Recht auf kostenlose Stornierung besteht. 

    Unserer Erfahrung nach zeigen sich viele Anbieter in Krisenzeiten kulant und bieten großzügige Stornierungsbedingungen an. Alternativ kannst Du Dich mit dem Anbieter eventuell auf eine Gutschrift einigen, die für zukünftige Buchungen genutzt werden kann.

    Kommende Reisen: Ein vorsichtiger Blick nach vorn

    Doch was, wenn Deine Reise erst in einigen Wochen oder Monaten stattfindet? Unsere Experten raten in diesem Fall, nicht voreilig zu stornieren. Denn das könnte mögliche Stornierungsgebühren nach sich ziehen. Stattdessen solltest Du die Situation in den nächsten Tagen und Wochen genau im Blick behalten und schauen, wie sich die Lage entwickelt.

    In jedem Fall solltest Du Dich mit Deinem Reiseveranstalter in Verbindung setzen, um gemeinsam nach einer geeigneten Lösung zu suchen. Ist absehbar, dass eine sichere Reise auch in naher Zukunft nicht möglich ist, wird eine kostenlose Stornierung möglich sein.

    Lukas Kaiser
    Leiter Kundenberatung