Leitfaden: Kündigung Deines Girokontos

Das Girokonto spielt eine zentrale Rolle in unserem täglichen Leben. Von der Gehaltszahlung über den Einkauf im Supermarkt bis hin zur Mietzahlung, fast alle unsere finanziellen Transaktionen laufen über dieses Konto. Die Kündigung eines Girokontos ist daher ein Schritt, der gut überlegt und vorbereitet sein sollte. In diesem Artikel erfährst Du, was dabei zu beachten ist, um diesen Prozess so reibungslos wie möglich zu gestalten.

Wie Du Dein Girokonto kündigst

Bevor Du den Entschluss fasst, Dein Girokonto zu kündigen, ist es ratsam, bereits ein neues Konto bei einer anderen Bank eröffnet zu haben. Dies erleichtert den Übergang und sorgt dafür, dass alle laufenden Zahlungen ohne Unterbrechung weitergeführt werden können. 

‍

Es ist hilfreich, alle wichtigen Stellen wie Arbeitgeber, Versicherungen und Vermieter über den Wechsel Deines Bankkontos zu informieren. Glücklicherweise unterstützen Banken heutzutage ihre Kunden aktiv bei diesem Prozess, indem sie notwendige Benachrichtigungen für Dich übernehmen. Das gilt jedoch noch für die wichtigsten Stellen. Bei Amazon oder Zalando musst Du weiterhin selbst Deine Zahlungsdaten aktualisieren.

‍

Um sicherzustellen, dass alle Zahlungen reibungslos ablaufen, empfehlen wir, Dein altes und neues Girokonto für zwei bis drei Monate parallel zu führen. So kannst Du sicher sein, dass alle Daueraufträge und Lastschriften erfolgreich umgestellt wurden.

Gibt es Fristen einzuhalten?

Beim Kündigen eines Girokontos gibt es in der Regel keine Fristen zu beachten. Selbst wenn der Vertrag ursprünglich für einen bestimmten Zeitraum abgeschlossen wurde, ist die Kündigung jederzeit möglich. Sollte eine Kündigungsfrist vereinbart worden sein, darf diese nicht länger als einen Monat betragen.

‍

Um die Kündigung Deines Girokontos einzureichen, empfiehlt sich der schriftliche Weg per Post, am besten als Einschreiben. So erhältst Du einen Nachweis über den Eingang Deiner Kündigung und hast etwas gegen die Bank in der Hand, falls diese behauptet, die Kündigung sei nicht eingegangen.

Girokonto mit dem Kündigungsservice von fine. auflösen

Falls Du keine Zeit oder Lust hast, Dich selbst um die Kündigung Deines Girokontos zu kümmern, gibt es Dienstleister wie fine., die diesen Vorgang für Dich übernehmen. Mit einem vorbereiteten Kündigungsschreiben und Kenntnis der aktuellen Adressen aller Bankinstitute kann dieser Service Dir eine Menge Arbeit abnehmen. Du musst lediglich Deine persönlichen Daten angeben, und der Rest wird für Dich erledigt.

Kann die Bank Dein Girokonto ebenfalls kündigen?

Was vielen nicht bewusst ist: Auch die Bank hat die Möglichkeit, das Girokonto ihrerseits zu kündigen.  Dies ist möglich, wenn der Vertrag auf unbestimmte Zeit vereinbart wurde und ein Kündigungsmöglichkeit vertrag festgehalten wurde. Die Kündigungsfrist muss in diesem Fall mindestens zwei Monate sein. 

‍

Bei der ordentlichen Kündigung durch die Bank müssen Deine Interessen nicht zwingend berücksichtigt werden. Doch auch wenn die Möglichkeit besteht, greifen Banken nur in Ausnahmefällen zu dieser. Beispiele dafür könnten sein, dass das private Konto für geschäftliche Zwecke genutzt wird oder es den Verdacht auf Geldwäsche gibt.

‍

Wird Dein Konto gekündigt, ist es wichtig, umgehend ein neues Konto zu eröffnen und etwaiges Guthaben zu übertragen. Es kann passieren, dass Fristen nicht eingehalten werden und Funktionen Deines Kontos nicht mehr zur Verfügung stehen.

‍

In besonderen Fällen haben Banken zudem die Möglichkeit zur außerordentlichen Kündigung Deines Kontos. Um außerordentlich zu kündigen, muss es der Bank unzumutbar sein, das Konto fortzuführen. Beispielhafte Gründe werden meist in den Geschäftsbedingungen gelistet. Dazu gehören unter anderem falsche Angaben zu den Vermögensverhältnissen. Auch die Verwendung für verbotene Aktivitäten können ein Grund für eine außerordentliche Kündigung sein.

Kündigung des Dispokredits

Zu beachten ist, dass Banken auch lediglich den eingeräumten Dispokredit kündigen können. Dies kann mit einer Frist von 30 Tagen geschehen. In einem solchen Fall musst Du offene Beträge innerhalb der gesetzten Frist zurückzahlen.

‍